«Ich habe es doch nur gut gemeint!»

«Ich habe es doch nur gut gemeint!»

Bist du manchmal mit einer Handlung deiner Schwiegermutter nicht einverstanden und kriegst dann nur ein «Ich habe es doch nur gut gemeint» zu hören? Es sind dabei häufig Situationen, die übergriffig sind oder in denen man sich übergangen fühlt.

Dieser Satz ist entwaffnend und eine Gegenwehr scheint fast unmöglich. Die Schwiegermutter hat sich mit diesem Satz in die Opferrolle hineingegeben und erhält dadurch auch gewaltige Schützenhilfe von aussen. Man soll doch gefälligst dankbar für die «Hilfe» sein!

Doch wie kann etwas, das vordergründig doch «gut gemeint» war, denn so falsch bei der Empfängerin ankommen? Der Grund ist die grosse Diskrepanz zwischen «es gut meinen» und ob es der Person auch wirklich «guttut» und erwünscht ist. Es «gut meinen» hat das Wort MEIN-ung drin. Man hat also aus eigener Ansicht oder Einstellung gehandelt. Mit den Bedürfnissen und Wünschen der anderen Person scheint man sich zu wenig auseinandergesetzt zu haben – ansonsten wäre das Ziel nicht so verfehlt worden.

Vielleicht hat die Schwiegermutter ohne schlechte Hintergedanken einfach zu wenig darüber nachgedacht oder aber, sie hat aus eigennützigen Motiven gehandelt. Dahinter könnte nämlich auch getarnte Aggression stehen. Vor allem Frauen neigen dazu, ihre Aggressionen nicht offen zu zeigen. Stattdessen können Handlungen gewählt werden, die subtil provozieren oder verletzen können, aber immer unter dem Deckmantel des «gut meinens». Es könnte aber auch eine subtile Manipulation dahinterstecken. Indem man Dinge für jemand anderen nach seinen Vorstellungen erledigt, kann so die Richtung vorgegeben werden. Alles natürlich vordergründig «selbstlos».

Wie auch die Absichten sein mögen; Geschenke haben nur dann einen Wert, wenn sie vom Beschenkten gebraucht und gewünscht werden – und zwar ohne Bedingungen. Bei immer wiederkehrendem Muster lohnt sich ein genauer Blick auf die Motive dahinter.

Tipp:

Wird immer mal wieder ein Verhalten mit diesem Satz entschuldigt, sollte man höflich aber bestimmt kommunizieren, dass man bei benötigter Hilfe selber auf die Person zukommen werde.

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