Kontaktabbruch zur Schwiegermutter

Kontaktabbruch zur Schwiegermutter

Es gibt Schwiegertöchter, die keinen anderen Ausweg mehr sehen, als ihren Kontakt zur Schwiegermutter abzubrechen, um nicht an der belastenden Familiensituation zu zerbrechen. Vor so einer drastischen Entscheidung steht meist eine lange Leidensgeschichte.

 

Cornelia (36) beschreibt es so:

«Es kam der Tag, an dem ich mich selbst nicht mehr wiedererkannte. Ich war ein seelisches Wrack – die jahrelangen Angriffe und emotionalen Verletzungen haben mich zu einem unsicheren und traurigen Menschen gemacht. Ich wusste einfach nur noch die Möglichkeit, mich vollkommen rauszunehmen und den Kontakt zu beenden.»

 

Ein Kontaktabbruch ist meist der letzte Versuch der Wahrung des Selbstschutzes, wenn persönliche Grenzen laufend übergangen wurden und man sich dagegen nicht zu wehren vermochte – ein Verzweiflungsentscheid sozusagen. Oft geht dieser Entscheid gar nicht gegen die Schwiegermutter direkt, sondern ist mehr ein Entscheid für sich selber, um für seine Bedürfnisse einzustehen.

 

Klar ist: Ein Kontaktabbruch der Schwiegertochter ist für niemanden im Konflikt einfach – unabhängig davon, was die Vorgeschichte ist. Es ist deshalb umso besser, wenn ein Kontaktabbruch vermieden werden kann. Wenn es dann doch dazu kommt, muss trotzdem nicht alles verloren sein. Richtig genutzt können alle Parteien in dieser Zeit zur Ruhe kommen, neue Kraft tanken und Vergangenes aufarbeiten, so dass man sich dann wieder auf neuer Ebene begegnen kann.

 

Dazu wäre es aber wichtig, den Kontaktabbruch nicht einfach auf unbestimmte Zeit zu machen,
sondern ihn vorerst nur zeitlich zu begrenzen und diese Zeitspanne auch zu kommunizieren. So setzt man zwar ein unübersehbares Stopp-Signal, zeigt aber auch gleichzeitig eine Perspektive auf, dass ein guter Wille und Anstrengung sich dann auch auszahlen können.

 

Damit aber auch die Schwiegermutter diese Zeit für sich zur Selbstreflexion nutzen kann, sollten
vorab die klaren Gründe für diesen Entscheid mitgeteilt werden. Und zwar nicht nur die Gründe, sondern auch welche Veränderungen für einen nötig sind, um einen Neustart in Erwägung ziehen zu können.

 

Nach Ablauf dieser Frist kann dann geprüft werden, ob ein Neubeginn gewagt werden kann. Und
wer weiss – vielleicht helfen die neu gewonnenen Erkenntnisse, um sich wieder aufeinander einlassen zu können?


 

Tipp:

Aus jeder vermeintlich schlechten Situation können auch Chancen entstehen. Die Zeit der Ruhe kann z.B. genutzt werden, um sich wieder seinen Bedürfnissen und Wünschen bewusst zu werden und ihnen den nötigen Raum zu geben.


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