Meine böse Schwiegermutter
Meine böse Schwiegermutter
Viele
betroffene Schwiegertöchter bezeichnen ihre Schwiegermutter als schlicht «bösartig».
Ohne Frage, da muss in der Vergangenheit einiges passiert sein, um so eine
negative Meinung über die eigene Schwiegermutter zu haben.
Doch
ganz egal wie hoch die Emotionen kochen oder wie aussichtslos eine Situation
erscheint: Es hilft in allen Fällen, die Ursachen für ein bestimmtes Verhalten
zu erkennen. Das bedeutet nicht, dass jedes Verhalten entschuldigt werden soll,
sondern es soll dazu beitragen, gelassener und konstruktiver damit umgehen zu
können.
Zum
Glück sind die meisten Menschen nicht grundsätzlich bösartig. Menschen handeln
nach Bedürfnissen, die sie mit ihrem Verhalten zu erfüllen versuchen. Meist
sind sich Betroffene diesem Antrieb gar nicht bewusst und somit werden die
Bedürfnisse auch nicht nach aussen kommuniziert.
Nehmen wir eine
Schwiegermutter als Beispiel, die das starke Bedürfnis nach Zugehörigkeit und
Annahme hat. Dieses Bedürfnis sieht sie in der neuen Familiensituation (durch
das Hinzukommen der Schwiegertochter) als bedroht an. Sie ist sich dieser
Gefühle vielleicht gar nicht bewusst, baut aber aus den genannten Gründen eine
persönliche Ablehnung zur Schwiegertochter auf. Sie ist also von ihren eigenen
Gefühlen getrieben, ohne dass es wirklich etwas mit der Schwiegertochter als
Person zu tun hat – die Schwiegertochter ist lediglich Projektionsfläche ihrer
eigenen Ängste.
Diese Ablehnung kann sich
zum Beispiel so zeigen, dass sie der Schwiegertochter aggressiv begegnet und
sie laufend abwertet. Für die Schwiegertochter und den Mann ist es natürlich
schwierig, einen Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und ihrem wirklichen
Bedürfnis herzustellen – oft will man dies in diesem Moment vielleicht auch gar
nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass man, wenn man negativem Verhalten
ausgesetzt ist, damit beschäftigt ist, sich zu verteidigen. Da bleibt die
Aufmerksamkeit für die Beweggründe auf der Strecke. Um den Kreislauf von
Angriff und Verteidigung zu durchbrechen, wäre aber genau das von Nöten.
Ansonsten beschäftigt man sich nur mit der Symptomatik
In unserem Beispiel müsste
sicher ihre Angst, nicht mehr dazuzugehören, angegangen werden. Dies, in dem
man Vertrauen schafft, dass sie trotzdem Teil der Familie bleiben wird. Mit
der Beschäftigung des Kernproblems wird auch die Lösung für ein friedliches
Miteinander greifbarer. Sollte sich jedoch trotz der Aufarbeitung des
Kernproblems keine Besserung zeigen, hilft leider nur noch eine gesunde
Abgrenzung.
Tipp:
Es
hilft, die Schwiegermutter nicht nur als Böse zu sehen, sondern auch als
Menschen, der von eigenen Ängsten und Unsicherheiten angetrieben ist. Dabei
sollte der Selbstschutz jedoch immer gewahrt werden.
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