Weshalb der Mann Position beziehen muss

Weshalb der Mann Position beziehen muss

Bei jedem Dreiecksverhältnis ist das Gleichgewicht der Kräfte nicht ausgewogen verteilt.

Beim Dreiecksverhältnis Schwiegertochter-Mann-Schwiegermutter ist es besonders herausfordernd:

Der Mann (Sohn) und die Schwiegermutter sind bereits seit Geburt miteinander verbunden. Mit dem Hinzukommen der Schwiegertochter gibt es automatisch Veränderungen in dieser Mutter-Sohn-Beziehung. Diese Neuausrichtung kann für die Schwiegermutter als Bedrohung gesehen werden – womöglich wird die Schwiegertochter sogar als „Eindringling“ in die bereits bestehende Mutter-Sohn-Beziehung empfunden.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich diese zwei Frauen gegenseitig nicht ausgesucht haben. Vielleicht ist von Anfang an keine gute Basis da und der Mann (resp. Sohn) ist der einzige Verbindungspunkt. Dass beide Frauen gleichzeitig um die Liebe und Aufmerksamkeit des gleichen Mannes kämpfen, macht es auch nicht einfacher.

Mit dem Hinzukommen der Schwiegertochter bildet der Mann (Sohn) automatisch eine neue Familieneinheit. Natürlicherweise müsste die alte Familieneinheit (also das Elternhaus inkl. Schwiegermutter) einen Schritt nach hinten rücken, so dass sich das Neue ungestört entfalten kann. Ist jedoch die Schwiegermutter nicht bereit ihre neue Rolle anzunehmen und fordert weiterhin ihre angestammten Rechte ein, ist ein Konflikt unausweichlich.

Die Etablierung der Schwiegertochter (und die Bildung dieser neuen Einheit) ist aber für eine erfolgreiche Zukunft des Paares zwingend nötig. Ist diese noch nicht vollzogen oder ist der Mann dazu nicht bereit, wird das gezwungenermassen durch die Schwiegertochter alleine versucht, da sie die Notwendigkeit daraus erkennt.

Dieses Vordringen der Schwiegertochter führt jedoch dazu, dass sie erst recht als mühsamer Störfaktor gesehen wird. Zusätzlich wird sie zur Projektionsfläche aller negativen Emotionen der beteiligten Parteien.

Dieser „Kampf“ im Alleingang der Schwiegertochter ist schon seit Beginn zum Scheitern verurteilt. Sie hat in dieser Dreiecksbeziehung, als neu Dazugekommene, die schlechteste Position und die wenigsten Möglichkeiten. Sie muss also gezwungenermassen die Loyalität ihres Mannes einfordern, um ihren Platz im Gefüge erschaffen zu können.

Es wäre also am Mann, seine neue Familieneinheit im Familiensystem zu etablieren. Das macht er vor allem mit in einer klaren Positionierung zur Frau und den nötigen Ablösungsprozessen von seinem Elternhaus.

Solange der Mann seiner Frau keine Loyalität gewährt, wird auch der Konflikt bestehen bleiben. Erst mit einer klaren Positionierung kann auch eine gesunde und natürliche Familiendynamik erschaffen werden.

 

Tipp: Es kann verschiedene Gründe haben, weshalb der Mann keine Position beziehen will, dahinter könnte nämlich z.B. auch eine heimliche Mutter-Sohn-Allianz stehen, emotionale Abhängigkeiten usw. Es lohnt sich also unbedingt, einen Blick dahinter zu werfen.

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